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Absturz eines britischen Halifax-Bombers am Hessenstein 1944 24./25. März 1944: Das Ende eines "Pfadfinder-Flugzeugs" auf dem Weg nach Berlin Von: Hans-Joachim Adler und Dietmar Mühlhans
In der Nacht vom 24.auf den 25. März 1944 stürzte ein britischer Halifax-Bomber im Breitenbach zwischen der heutigen B 252 und Louisendorf, unweit von Burg Hessenstein, in den Wald. Der Hergang blieb lange im dunkeln. In jüngster Zeit konnten dieLuftkriegsereignisse im Frankenberger Raum systematisch erforscht und die Hintergründe geklärt werden.
Erste Teile aus dem Geschützstand des Bombers fielen auf das Alte Feld bei Geismar. Brennend zog das Flugzeug über Geismar in Richtung Schreufa. Danach flog es bis Kirchlotheim und wendete wieder nach Westen. über Schmittlotheim verlor der Bomber ein Rad, das im Ort herunterkam. Bei Ederbringhausen an der Kälberhute soll die Bombenladung abgeworfen worden sein. Die Krater sind heute noch zuerkennen. Über den Hessenstein kam die Maschine gerade noch so hinüber, am Breitenbach brach der Bomber in der Luft auseinander. Die Tragflächen flogen in verschiedene Richtungen und lagen etwa 600 Meter voneinander entfernt brennend auf dem Altenberg. Der Rumpf rutschte fast bis in den Breitenbach.
Zwei Besatzungsmitglieder konnten sich nach dem Absturz bis zum Bach schleppen, wo sie verstarben. Die Besatzung wurde zunächst in Louisendorf bestattet und später von einem Gräberkommando der RAF exhumiert und nach Hannover überführt.
Die Halifax war als "Pfadfinder" auf dem Weg nach Berlin. Sie gehörte zur 6. Bombergruppe der Engländer und hatte eine kanadische Besatzung. 726 Bomber der Royal Air Force waren mit 2496 Bomben an Bord gestartet. 72 Maschinen gingen verloren.
Im Gegensatz zur Standardausführung hatte die Maschine eine Besatzung von 8 Personen, eine Person mehr als normal. Drei Einschlagstellen der Halifax-Sternmotoren konnten im Laufe der Jahre gefunden werden.
Doch es soll noch einTriebwerk im Sumpfgebiet des Breitenbachs stecken.
Auf dem Altenberg befindet sich ein kleines Denkmal, von Waldarbeitern angelegt. Ein Flugzeugteil zeigt das Herstellungsjahr 1944. Bei der Suche im Absturzgebiet fanden sich einige Typenschilder, unter anderem das des Funkgerätes. Weiter kam nach langem Suchen ein Feuerlöscher zum Vorschein. Das meiste haben Schrotthändler nach dem Kriege eingesammelt.
Immer wieder kommen Besatzungsangehörige und deren Nachfahren aus der ganzen Welt nach Deutschland, um Schicksale und Ereignisse zu klären. Luftkriegshistoriker versuchen, alle Spuren und Daten festzuhalten.
Abschließend möchten wir uns bei allen bedanken, die uns mit Informationen zum Thema weitergeholfen haben.
Handley Page Halifax im Modell
Hier werden Sie zukünftig ein paar Bilder von Modellen des Halifax-Bombers sehen.
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