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Die Marineküstenbatterie Tirpitz/Vogelnest Original und Modell Von Dietmar Mühlhans
Historik: Im März 1944 begannen die Planungsarbeiten der Marine eine schwere Küsten-batterie im Raum Esbjerg zu errichten. Diese sollte aus zwei 38cm Zwillingstürmen auf dem Regelbau S561 bestehen.
Zu der Batterie sollten noch zwei Munitionsbunker und ein Leitstand gebaut werden. Die Anlage sollte als MAA 4/518 den Namen „Vogelnest“ oder „Tirpitz“ erhalten. Als Standort entschied sich das OKM für Oksby, da die Geschütze dort einen besseren Wirkungsgrad besaßen. Am 19. Juli 1944 wurde der Bauauftrag an die Organisation Todt vergeben und am 9. August 1944 begannen die Erdarbeiten für die Geschützbunker. Bereits Ende Dezember konnte daraufhin mit den Betonierungsarbeiten begonnen werden. Um möglichst bald die Feuerbereitschaft herzustellen wurden als erstes die Geschützbunker mit den Munitionsräumen errichtet. Die Maschinen- und Unterkunftsräume sollten später folgen. Ende März 1945 errichtete die OT am Bunker I einen Portalkran zum Einbau des Geschützturmes.
Kurz nach der Aufstellung des Kranes müssen die Arbeiten an der Batterie wegen der Kriegslage eingestellt worden sein. Heute sind beide Bunker äußerlich noch gut erhalten und in einem der Bunker wurde sogar ein Museum zur Geschichte der MKB-Vogelnest/Tirpitz eingerichtet.
Technische Daten der 38cm S.K. C/34 in Drehhauben-Lafette C/34, L/52: Rohrlänge: 19,63 m Ladestellung (bei ca. 3°Rohrerhöhung) Maximale Reichweite: 36,6 km
Das Modell im Maßstab 1/35 entsteht: Auch dieses Modell entsteht als „Scratchbau“, da ein solches Modell in diesem Maßstab nicht im Handel verfügbar ist. Für den Rohbau des Turmes wurde zunächst, wie bei allen von mir gebauten Marineküstenbatterien, nach Fotovorlagen und einem Plan für deutsche Schiffsausrüstung während des Zweiten Weltkrieges im Maßstab 1/50, einige Grundmaße auf den Maßstab 1/35 umgerechnet und auf Millimeterpapier übertragen. Das gleiche machte ich mit den Maßen für die Geschützrohre. Die Zeichnungen der Rohre gab ich an einen Modellbaukollegen der mir die Rohre dann, mittels einer ihm zur Verfügung stehenden CNC-Drehbank, aus Aluminium anfertigte. Nur so war es mir möglich dieses Modell zu realisieren. Mit den Schablonen aus Tonkarton begann ich die ersten Bauteile aus Polystyrolplatten anzufertigen.
Aufgrund ihrer Länge wurden die Geschützrohre in zwei Teilen angefertigt. Nach dem Abschluss der Rohbauarbeiten wurden von mir weitere Details wie die Panzerhauben der Richtoptik, Hülsenauswürfe und die Betonpanzerung der Barbette in separaten Baugruppen angefertigt. Hierbei wurden diese immer wieder, mittels Trockenanpassung, auf Ihren späteren Befestigungsort am Turm abgestimmt. Schließlich sollte es nicht beim endgültigen anbringen dieser Bauteile zu unliebsamen Überraschungen kommen. Die Panzerhauben der Optiken entstanden aus Plastik- und Aluminiumrundprofilen. Die Hülsenauswürfe wurden von mir aus Polystyrolplatten angefertigt.
Der Rohling für die Betonpanzerung der Barbette wurde aus Styrodur aufgebaut und nach dem durchtrocknen der einzelnen Klebeschichten in Form geschliffen.
Am Original Panzerturm war eine Panzertür geplant, welche den direkten Zugang zu den Geschützen von der Bunkerdecke aus ermöglichen sollte. Im Modell wurde diese Panzertür aus 0,5 mm Plastikplatte zugeschnitten und angebracht. Die Scharniere der Tür entstanden aus Plastikprofilen. Den Türgriff fertigte ich aus einer Spritzenkanüle mit 0,55mm Durchmesser.
Ebenfalls aus Plastikprofilen und 1 mm starker Plastikplatte wurden von mir die Verschlussblöcke der Optiken und deren Führungsschienen an der Frontseite des Modelles gefertigt.
Alle benötigten Schrauben und Nietenköpfe entstanden mittels eines "Punch and Die" Sets. Die Zugangstreppe zur Panzertür des Geschützturmes entstand aus einem Zubehörsatz für den Dioramenbau.
Die Figur auf den Bildern ist ebenfalls im Maßstab 1/35 und soll lediglich die Größe des Modelles verdeutlichen.
Nach der Fertigstellung des Turmes wurde zur besseren Präsentation, auf einer extra angefertigten Dioramengrundplatte eine Landschaft modelliert und das Modell in dieser eingebettet.
Die fertige Dioramengrundplatte hat die Maße 112cm x 71cm. Das Modell wird als nächstes lackiert und gealtert werden.
Die Bilder des fertigen Modelles werden dann hier zu sehen sein!
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